Nordrhein-Westfalen, JVA Kleve, Zweifel an Behördenansicht zu JVA Brand

Experten vom Institut für Brand- und Löschforschung aus Dippoldswalde haben die offizielle Version über den Verlauf des tödlichen Brandes in der JVA Kleve als unmöglich bezeichnet. In einem Gutachten für die WDR Sendung „Monitor“ (Sendung vom 06.12.2018) widersprachen sie der Darstellung der Landesbehörden. Der geschilderte Brandverlauf sei so nicht möglich, erklärten die Experten. Amad A. hätte nach 15 Minuten in einem geschlossenen Raum nicht mehr handlungsfähig sein können. A. war monatelang unschuldig inhaftiert. Zudem gibt es in der offiziellen Version Widersprüche zur Befreiung von A. Einmal wird behauptet, er musste aus der Zelle gezogen werden, was darauf hindeutet, dass A. bereits ohnmächtig war. In einer anderen Version heißt es, er sei den JVA Beamten entgegen getaumelt, als diese die Tür öffneten. Diese Angaben sind deshalb von Bedeutung, weil A. noch die Lichtrufanlage betätigt hat und der Ruf offenbar von einem JVA Beamten weggedrückt wurde, ohne darauf zu reagieren. Die Staatsanwaltschaft wollte sich dazu nicht äußern. Das alles sei Gegenstand von laufenden Ermittlungen, teilte sie mit.

    Hauptsache weggesperrt.


    Die Situation der Gefangenen in Deutschland bleibt weitgehend unbeobachtet. Das Strafvollzugssystem ist ein in sich geschlossenes System, dass allenfalls Aufmerksamkeit findet, wenn gravierende Vorfälle geschehen. PrisonWatch durchbricht diese Schranken, indem auf die Situation der Gefangenen aufmerksam gemacht wird. In ausführlichen Berichten wird die Situation des Strafvollzuges dargestellt und ergangene Rechtsprechung besprochen und kommentiert.